Donnerstag, 1. Mai 2008
"Inzest-Drama"
Mittlerweile weiß jeder, worum es geht und trotzdem können alle so weiterleben, wie vorher, als wäre nichts geschehen.

Was kein Vorwurf sein soll. Ich selbst mach es auch so. Denn sowas kann man nicht wirklich realisieren....schon gar nicht richtig begreifen und verarbeiten.

Ich zumindest nicht. Auch, wenn ich es heute schon den ganzen Morgen vor der Arbeit und den ganzen Abend nach der Arbeit fast jede halbe Stunde höre und sehe....es ist einfach unfassbar.

Kann das überhaupt jemand richtig begreifen? Und wenn ja, wie geht man dann damit um?

Ich habe den Eindruck, die meisten hören und gucken sich das an, lassen es kurz sacken und verdrängen es dann wieder, um ihr "normales" Leben so weiterleben zu können, wie bisher...aber "darf" man das? Solch schreckliche Ereignisse einfach verdrängen?

Hm...ich finde es schwierig, darauf eine Antwort zu finden. Wenn man sich wirklich mit solchen Dingen auseinandersetzt, hält man es wohl nicht lange aus, denn zu oft passieren unfassbare Ereignisse... Klar sollte man Mitgefühl haben und sich seine Gedanken machen, evtl auch mit anderen darüber reden... aber man muss für sich selbst Grenzen setzen.

In wie weit lasse ich mich von solchen Ereignissen beeinflussen, wie sehr mische ich mich ein, wie schnell verdränge ich es wieder aus meinem Leben?

Wahrscheinlich kann nur jeder selber für sich eine Antwort auf solche Fragen finden.

Edit: Habe da noch einen interessanten Blogeintrag gefunden, der hier jetzt gut passt: "Ertappt! - Vom Menschsein"

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tja. ich komme beruflich bedingt mit einer menge menschen in kontakt, die mit ihren mist offenbaren (bin therapeut). es ist eine kunst, diese für die menschen bedeutenden dinge zu erkennen, ohne sich davon beeinflussen zu lassen, es anzunehmen, damit zu jonglieren, damit es verändert werden kann von ihnen, ohne selbst darin zu versinken. in dem fall, von dem du sprichst, haben wir ja selbst keine möglichkeit, direkt mit den menschen in kontakt zu treten. wir können nur schauen, was es mit uns macht und dann damit arbeiten. schauen, was in uns sich angesprochen fühlt und unsere persönliche lehre daraus ziehen. mit-leid(en) ist scheiße, hat ja keiner was von. dieser sog, der von tragödien ausgeht, kann sehr stark sein, und man kann lernen, diese kraft zu nutzen, um in bewegung zu kommen und eigene muster zu verändern. so wird negativität in pure positive energie verwandelt, die uns anschubst und nach vorne bringt.

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Ein wirklich guter Ansatzpunkt... aber ich glaub nicht, dass viele diese Kraft dazu nutzen würden, um etwas positives aus der sache mitzunehmen bzw. das eigene Leben dadurch positiv beeinflussen. Viele vergessen solche Sachen wieder.

Sag mal, du bist Therapeut? Muss man dazu eigentlich Psychologie studieren?

Danke für deine Antwort. :)

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